Freitag, 24. Februar 2017

Brutale Attacke in der Innenstadt: Zeuge verfolgt mutmaßlichen Täter

Vom 22.2.2017
Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/bad-duerrheim/Brutale-Attacke-in-der-Innenstadt-Zeuge-verfolgt-mutmasslichen-Taeter;art372507,9144139
Nach einem blutigen Raubüberfall auf einen 31-Jährigen nimmt ein Zeuge die Verfolgung des mutmaßlichen Täters auf und bleibt dabei in Kontakt zur Polizei
Brutaler Übergriff im Stadtzentrum: Ein 31 Jahre alter Mann ist am Dienstagabend von einem 45-Jährigen in der Friedrichstraße ausgeraubt und mit einer Waffe niedergeschlagen worden. Noch sind die Hintergründe der Tat nicht bekannt, sagt Michael Aschenbrenner vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Doch dass schon kurz nach dem Vorfall der mutmaßliche Täter von der Polizei festgenommen werden konnte, war zu einem großen Teil das Verdienst von Markus Horn: Der Bad Dürrheimer wurde auf das blutverschmiert torkelnde Opfer aufmerksam und nahm daraufhin die Verfolgung des mutmaßlichen Täters auf.
"Das Verhalten des Zeugen war eine tolle Sache", sagt Aschenbrenner. "Er war nicht nur mutig, sondern auch clever und sehr umsichtig." Mut allein hätte Horn schnell in eine gefährliche Situation bringen können. "Dafür, dass er aber sofort Kontakt mit der Polizei aufnahm, die Beamten fortlaufend über seinen Standort informierte und mit ihnen in Kontakt blieb, verdient er ein großes Lob", so der Polizeisprecher. "Ohne ihn wäre es schwieriger gewesen, den mutmaßlichen Täter zu erwischen."
Nach einer Verfolgungsjagd von der Adlerstraße über die Friedrichstraße weiter Richtung Hänslehof wurde der 45-jährige mutmaßliche Täter schließlich in der Hofstraße von den Beamten überwältigt und ohne Widerstand festgenommen. Das 31-jährige Opfer der Attacke kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Der 45-Jährige ist vorläufig festgenommen. Er stammt aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, das 31 Jahre alte Opfer wohnt laut Angaben der Beamten im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen schweren Raubs.
Markus Horn hingegen kommt seine Tat gar nicht so außergewöhnlich vor. "Ich würde es immer wieder tun", sagt er. Der 37 Jahre alte Bad Dürrheimer war mit dem Auto auf dem Weg zum Einkaufen, als er auf das Opfer aufmerksam wurde. "Ich sah jemanden an der Adlerstraße, Ecke Friedensstraße über den Zebrastreifen torkeln", sagt er. Andere Passanten hätten der Person nachgesehen. Als der Mann in den Schein einer Straßenlaterne kam, bemerkte Horn, dass dessen Kopf und die Hände blutüberströmt waren. Er sprach den Verletzten an, dieser sagte ihm, dass er ausgeraubt und mit einer Waffe bedroht worden war. Der Täter war nur wenige Meter entfernt.
Horn verständigte über seine Freisprechanlage die Polizei und nahm die Verfolgung in seinem Pkw auf. Zwischendurch habe der 45-Jährige geschrien, dass Horn ihn nicht weiter verfolgen solle und eine Hand dabei zu einer Pistole geformt, sagt der Bad Dürrheimer Zeuge. Davon unbeeindruckt folgte ihm der 36-Jährige jedoch weiter, die letzten Meter in der Hofstraße sogar zu Fuß, weil der mutmaßliche Täter offenbar versuchte durchs Gebüsch zu flüchten. Schließlich trafen die Beamten ein.
"Natürlich überlege ich mir, was gewesen wäre, wenn er tatsächlich eine geladene Pistole gehabt hätte", sagt Horn. Angaben darüber, ob der Mann tatsächlich bewaffnet war, wollte die Polizei gestern nicht machen. "Mich hat aber viel mehr genervt, dass niemand geholfen hat." Er sei nicht der einzige gewesen, der den Verletzten gesehen hatte, so Horn. "Dem blutigen Opfer haben Leute nachgeschaut, keiner hat geholfen", sagt er. "In der Gruppe hätten wir besser reagieren können." Vielleicht wäre die Verfolgungsjagd so schneller beendet gewesen. Und: "Ich war dauernd im Zwispalt, ob ich dem verletzten Opfer helfen oder den mutmaßlichen Täter verfolgen soll."

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