Mittwoch, 17. Februar 2016

Samstag, 6. Februar 2016

Musterbeispiel für effektives Eingreifen bei einem Diebstahl

Eine Bemerkung vorneweg: Dieser Artikel ist nur für die Bürger interessant, die wissen möchten, was sie gegen die Alltagskriminalität in Deutschland tun können. Wer ständig rummeckert und rumjammert ("Das bringt alles nichts", "Die Täter werden doch sowieso nie bestraft", "Alle Täter werden immer sofort nach der Tat von der Polizei gefasst und dann ohne Konsequenzen entlassen, also muss ich ja gar nicht eingreifen, wenn ich eine Straftat beobachte"), aber nichts tun möchte, ist hier falsch. Dies ist eine Anleitung für  Menschen, die wissen möchten, wie sie sich verhalten können, wenn sie Zeugen einer Straftat werden. Wenn ihr wünscht, dass mehr Menschen erfahren, wie man effektiv gegen die Kriminalität hier im Land vorgehen kann, dann könnt ihr diesen Artikel auch gerne in Facebook oder sonstwo teilen.
Die folgende Geschichte hat sich im August 2015 tatsächlich in einer Kleinstadt in Deutschland so zugetragen, wie sie hier geschildert wird.
Ich ging abends nach der Arbeit nach Hause durch eine Straße in der Innenstadt mit vielen Cafés und Kneipen. Als ich an einem geparkten LKW vorbeigegangen war, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir rufen: „Hey, was soll denn das? Das ist ja Diebstahl!“ Sofort drehte ich mich herum und sah den Sprecher, einen älteren Herrn. Ich fragte ihn sofort: „Wer hat etwas gestohlen?“ Er antwortete: „Da, die beiden! Aus dem LKW!“ Er zeigte auf zwei Männer, die gerade am Ende einer Seitenstraße waren und extrem schnell rannten, um sich von der Hauptstraße zu entfernen.
 Ich sagte „Danke“ und rannte den beiden hinterher. Sie hatten etwa einen Vorsprung von 150 Metern auf mich, als ich ebenfalls losrannte. Mir fiel auf, dass die beiden Männer fast gar kein Gepäck bei sich hatten. Ich dachte mir, dass man bei einem Diebstahl aus einem LKW doch eine eher große Beute mitnehmen musste. Ich war mir deshalb noch nicht einmal sicher, ob die beiden etwas geklaut hatten, aber die Tatsache, dass sie sich rennend vom Tatort entfernten, machten mich ziemlich sicher. Die beiden Männer bogen nun drei bis vier Mal um eine Ecke. Dabei verlor ich immer wieder den Blickkontakt zu ihnen und musste jedes Mal, wenn ich auch um die Ecke gebogen war, nachsehen, ob sie vielleicht in irgendein Haus hineingegangen waren. Schließlich hatte ich sie wieder fast eingeholt und sah sie, wie sie in ganz normalem Tempo die Straße entlanggingen.
 Ich blieb auf Abstand, so dass sie mich nicht hören konnte, zückte mein Handy und wählte die 110. Als sich dort jemand meldete, sagte ich: „Hallo. Ich bin in XY-Stadt und verfolge gerade unauffällig zwei Diebe, die offenbar aus einem LKW etwas geklaut haben.“ Ich wurde gefragt: „Wo befinden Sie sich genau?“ Ich wusste es nicht und fragte deshalb Passanten: „Entschuldigung, wie heißt denn die Straße hier?“ Sie sagten „Westfalenstraße“. Ich nannte diese Straße der Notrufzentrale. Dabei behielt ich Täter natürlich im Auge, gab mir aber den Anschein, sie nicht zu beobachten. Ich kam nun aus Versehen auf den Auflege-Knopf. Doch bevor ich das realisiert hatte, wurde ich von der Notrufzentrale schon wieder zurückgerufen. Ich wollte nun so lange mit der Zentrale in Verbindung bleiben, bis die Einsatzkräfte vor Ort waren und die Täter schnappen konnten. Es kam einige Male vor, dass einer der Männer sich umdrehte. Als er dies einmal tat, schaute ich mich rechts und links um, als ob ich etwas suchen würde. Die beiden Männer ahnten wirklich nicht, dass ich sie gerade verfolgte.
 Schließlich bogen sie in eine Seitenstraße ein. Ich folgte mit Abstand und beschrieb die beiden Männer nun genau. Lediglich der eine hatte Gepäck dabei, und zwar nur eine kleine Handtasche. Nach einigen Metern sah ich, dass die beiden Männer links in eine Seitenstraße hineingingen. Ich wollte schon wieder losrennen, da wurde ich von zwei Streifenwagen überholte. Jetzt sagte ich in mein Smartphone: „Ja, Sie sind da! Sie müssen jetzt links abbiegen!“ Als ich sah, dass an der Stelle, wo die beiden Männer links hineingegangen waren, eine Stoppschild war, konnte ich es noch genauer ausdrücken: „Beim Stoppschild links abbiegen, da sind die zwei!“ Der Mann am anderen Ende der Leitung antwortete: „Moment, ich gebe das mal weiter“. Und dann hörte ich, wie er sagte: „Beim Stoppschild links abbiegen, da sind die zwei!“
 Jetzt konnte ich sehen, wie die Streifenwagen links abbogen. Ich legte nun auf und rannte nach vorne zur Kreuzung, um auch links in die Seitenstraße hineinzulaufen.
 Als ich um die Ecke bog, konnte ich sehen, wie die beiden Diebe auf dem Bürgersteig entlanggingen. Die beiden Streifenwagen hielten neben den Männern und die vier Beamten stiegen aus und gingen auf sie zu. Als die Diebe das sahen, rannten sie blitzartig los. Der eine nach vorne und der andere nach hinten. Jeweils zwei Polizisten folgten den beiden. Der Täter mit der Handtasche kam mir entgegen. Ich wusste: Wenn ich ihn jetzt eine Sekunde aufhalten würde, dann hätte die Polizei ihn. Deshalb stellte ich mich ihm entgegen und brüllte: „Bleib stehen!“ Er versuchte auszuweichen, ich machte seine Ausweichbewegungen aber mit. Ich prallte mit meiner Schulter mit ihm zusammen. Dabei fiel mir die Brille herunter, glücklicherweise auf das Gras, welches die Straße vom Bürgersteig trennte. Allerdings hatte der verfolgende Polizist nicht damit gerechnet, dass ich mich dem Flüchtenden entgegenwerfen würde. Um ein Entkommen zu verhindern, hatte er Pfefferspray eingesetzt und dieses im Moment des Zusammenstoßes abgefeuert. Auch meine linke Gesichtshälfte war getroffen worden. Ich hörte noch, wie der Polizist „Entschuldigung“ rief, dann war ich mit mir selber beschäftigt. Ich musste meine Brille suchen. Zwei Passantinnen brachten mir eine Flasche Wasser, mit der ich mir die Augen auswaschen konnte. Dann ging ich zu den Polizisten. Der eine Täter saß gefesselt im Auto. Der andere hatte zunächst flüchten können, wurde aber eingekesselt und hatte beim Zugriff ebenfalls Pfefferspray abbekommen und Schürfwunden erlitten. Für ihn müsste sogar ein Rettungswagen bestellt werden.
 Ich erfuhr jetzt, dass man dem LKW-Fahrer aus dem Führerhäuschen die Geldbörse gestohlen hatte, während dieser auf der Ladefläche seines Fahrzeugs beschäftigt gewesen war. Ferner erfuhr, dass sich in der Handtasche des einen Täters insgesamt vier Handys befunden hatten, was sehr verdächtig sei. Die Polizei brachte mich dann mit dem Auto zum Tatort zurück, so der Geschädigte sich bei mir bedankte. Später erfuhr ich aus dem Polizeibericht, dass die beiden Täter aus Dörfern kamen, die etwa zehn bis 20 Kilometer entfernt lagen. Sie waren offenbar zum Klauen in die Großstadt gekommen.
Folgendes möchte ich dazu sagen:
 Vorgeschichte: Wie kam es überhaupt dazu, dass ich mich so verhielt? Was waren meine Motive?
 Die Gewalt in unserer Gesellschaft wird immer wieder in den Medien abgedruckt. Mich selber machte es immer wütend, wenn ich davon las, wie unschuldige Menschen im öffentlichen Nahverkehr von mehreren Tätern brutal zusammengeschlagen wurden. Und was mich am meisten ärgerte: Ich musste fast jedes Mal lesen, dass die Täter unerkannt flüchten konnten. Oder dass sie erst nach einer wahnsinnig aufwändigen Fahndung von der Polizei gestellt werden konnten. Die meisten Schläger wissen: Wenn sie ein wehrloses Opfer z.B. im Zug angreifen, wird sowieso kein Zeuge eingreifen. Die Täter gehen so gut wie gar kein Risiko ein.
Dann las ich von Zivilcourage. Wie sollte man sich verhalten? Man solle genau beobachten, sich Tätermerkmale und Fluchtrichtung merken und sich um das Opfer kümmern. Ich dachte mir, dass bei einer Beschreibung der Täter die Wahrscheinlichkeit immer noch sehr gering sei, dass diese später von der Polizei gefasst werden. Ich hatte als Schüler auch einmal erlebt, dass ein Freund von mir von der Polizei kontrolliert worden war. Warum? Weil kurz zuvor einer alten Dame die Handtasche geraubt worden war, und die Beschreibung auf ihn gepasst hatte.
 Als ich früher auf Fahndungsplakaten las: „Zugbegleiterin halbtot geprügelt – etliche Zeugen stehen außenherum – Täter kann unerkannt flüchten“, dachte ich mir: „Hoffentlich komme ich niemals in so eine Situation, dass ich als Zeuge mich entscheiden muss, ob und wie ich eingreife.“
 Und genau diese Denkweise ist der größte Fehler, den man begehen kann! Wenn man sich vorher keine Gedanken gemacht hat, wie man in solch einer Situation reagieren sollte, und die Situation tritt ein, dann reagiert man entweder gar nicht, oder man reagiert falsch!
 Irgendwann begann ich, über mögliche Gefahrensituationen nachzudenken. Ich dachte mir, dass es doch möglich sein müsse, solche brutalen Täter nach dem Verüben der Tat unauffällig zu verfolgen und mit dem Handy die Polizei hinzuzulotsen. Ich stellte mir dabei auch das Gesicht solch eines Täters vor, wenn er die S-Bahn verlassen hat, sich in Sicherheit wiegt und zehn Minuten später die Polizei neben ihm anhält.
 Wichtig ist dabei, dass der Täter unauffällig verfolgt wird. Man sollte ihn nicht ansprechen und auf seinen Gesichtsausdruck achten, damit dieser nicht verrät, dass man ihn gerade verfolgt. Außerdem muss man Abstand halten, damit der Flüchtige das Telefongespräch mit der Polizei nicht mitbekommt. Und gibt es noch etwas, was man Ausnutzen kann: Dass ein Passant, ein unbeteiligter Zeuge bei einer Straftat die Verfolgung aufnimmt und die Polizei zum Täter lotst, ist wirklich das Aller-Aller-Allerletzte, was der Täter sich vorstellen kann. Er rechnet niemals damit. Er rechnet vielleicht damit, dass Zeugen unüberlegt während der Tat einschreiten. Aber sobald er eine Straße weiter geflüchtet ist, denkt er, dass ihm nichts mehr passieren kann.
 Ihr müsst wissen: Wenn Ihr einen oder mehrere Täter verfolgt und den Notruf wählt, dann schickt die Polizei Streifenwagen los. Ihr müsst dann die Täter beschreiben. Je länger Ihr dann an den Tätern dranbleibt und der Notrufzentrale immer wieder die Position mitteilt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Täter gefasst werden.
Was ist der Unterschied zwischen mir und anderen Passanten?
 Der Unterschied ist, dass ich mir im Vorhinein Gedanken zu dem Thema gemacht habe. Nur wenn man so einen Einsatz vorher mal im Kopf durchspielt, ist es möglich, ihn auch in der Praxis richtig durchzuführen Zivilcourage beginnt im Kopf! Der größte Fehler, den man machen kann, ist, dass man sich keine Gedanken darüber macht. Indem man z.B. denkt: „Ach, ich will an so etwas Schlimmes gar nicht denken, das wird hoffentlich nie passieren“ oder „Ich sehe so schlecht, dass wird nie passieren, dass ich irgendeine Straftat mitbekomme!“
Was braucht man für so einen Einsatz durchzuführen?
 -Entschlossenheit. Man sollte, wenn man einen Täter flüchten sieht, nicht allzu lange zögern, denn dann ist er weg. Es ist aber sinnvoll, dem Täter einen Vorsprung zu lassen, so dass er erst einmal gar nicht merkt, dass er verfolgt wird. Sieht er den Verfolger dann erst ein paar Straßen später hinter sich, so bringt er diesen gar nicht erst mit der Tat von vorhin in Verbindung.
 -Handy/Smartphone: Wird benötigt, um mobil die Polizei herbeizurufen
 -Aufenthaltsgenehmigung: Ohne Aufenthaltsgenehmigung ist das Anrufen der Polizei nicht ratsam
 -Zwei gesunde Beine: Klar, wer im Rollstuhl sitzt, am Stock geht oder einen Kinderwagen vor sich herschiebt, von dem kann man solch einen Einsatz nicht verlangen. Aber die Ausrede: „Ich wollte gerade einkaufen“ zählt für mich nicht. Einen Einkauf kann man auch um eine Stunde verschieben. Das ist es wirklich wert. Wenn ich an der Kasse stehe, und sehe draußen eine Schlägerei, dann lasse ich meine Ware an der Kasse stehen und kümmere mich um die Täter.
 -Sinnvoll ist es, die Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ zu schauen. Schaut euch die nachgestellten Szenen dort an und überlegt euch: Was hätte man als Zeuge besser machen können, damit der Täter gefasst worden wäre?
Findet die Polizei solch ein Verhalten gut?
 Die Polizei ist wahnsinnig begeistert, wenn ein Bürger sich so verhält. In meinem Bericht ist das schon daraus ersichtlich, dass ich von der Notrufzentrale sofort zurückgerufen wurde, als ich aus Versehen aufgelegt hatte. Allerdings wird die Polizei niemals solch einen Zeugen loben, denn offiziell bringt man sich ja in Gefahr, wenn man den Täter verfolgt. Der Job der Polizei besteht normalerweise daraus, am Tatort einzutreffen, wenn die Tat geschehen und der Täter über alle Berge ist. Die Polizei kann dann den Schaden aufnehmen und die Opfer trösten. Wenn die Notrufzentrale erfährt, dass ein Zeuge gerade einen Täter verfolgt, so ist der seltene Fall eingetreten, dass einmal ein Täter gefasst werden kann. Dies ist extrem effektiv, weil die Taten dann viel, viel schneller aufgeklärt werden können und weitere Taten (z.B. weitere Diebstähle der Täter) verhindert werden können. Die Polizei freut sich über solche Aktionen! Man macht der Polizei damit keine Arbeit, sondern nimmt ihr Arbeit ab! Die Aufklärungsquote bei Diebstahl liegt z.B. bei 5%. Warum? Weil (fast) kein Zeuge sich so verhält, wie ich es hier beschrieben habe.
Greift die Polizei überhaupt bei gewissen Taten ein, oder bekomme ich ein Problem, wenn ich wegen einer Kleinigkeit die 110 wähle?
 Natürlich kann die Polizei nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Streifenwagen zum Tatort schicken. Ich hatte einmal jemanden beobachtet, der eine Tüte Müll illegal entsorgt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob die Polizei eingreifen würde, musste es aber wenigstens versuchen. Deshalb wählte ich die 110. Ich erklärte das Problem. Man antwortet mir: „Tut uns leid wir, haben gerade keinen Einsatzwagen in der Nähe!“ und legte auf. Da war mir klar, dass die Polizei wegen so etwas nicht eingreift. Zugeben durfte die Polizei dies nicht und hatte daher den Spruch gebracht, dass kein Einsatzwagen in der Nähe sei.
 Aber: Bei Diebstahl, Raub und Körperverletzung greift die Polizei sofort ein. Um einen Überblick über die typischen Taten zu bekommen, schaut euch einmal diese Polizeiberichte an: http://www.presseportal.de/blaulicht/nr/65850. Bei den hier erwähnten Taten (wo die Täter fast immer unerkannt flüchten können), sucht die Polizei nach Zeugen. Die Polizei möchte diese Taten also aufklären. Überlegt mal: Was ist kostengünstiger: Die Täter sofort auf dem Fluchtweg zu fassen, oder sie durch Zeugenaussagen Tage später zu stellen? Also: Bei den hier erwähnten Taten ist die Polizei begeistert, wenn man die Täter verfolgt und die 110 wählt. Bitte habt keine Hemmungen, die 110 zu wählen. Manche Zeugen folgen Tätern auch und warten, bis zufällig ein Streifenwagen vorbeikommt, dessen Besatzung sie ansprechen können! Aber die 110 zu wählen ist viel effektiver.
 Wichtig ist aber: Ihr müsste beim Gespräch mit der Notrufzentrale die Wahrheit sagen. Wenn jemand illegal Müll entsorgt, und ihr sagt, er hätte eine Frau vergewaltigt, nur damit die Polizei eingreift, dann hat das rechtliche Konsequenzen.
- Was muss ich beachten?
 Wenn ihr Täter verfolgt, ist es wichtig, nicht aufzufallen. Lest mal diesen Bericht hier:
 http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/weil-am-rhein/Junge-Frauen-werden-in-der-Regio-S-Bahn-sexuell-belaestigt-und-geschlagen;art416016,8438862
 Hier haben zwar Passanten eingegriffen, aber leider in falscher Art und Weise. Hätte einer dieser Passanten so getan, als wenn ihn der ganze Vorfall nicht interessiere, und wäre er den Tätern dann unauffällig gefolgt, so wären die Täter sofort geschnappt worden.
Wenn Ihr Tätern folgt, dann bedenkt: Besser keine anderen Passanten um Hilfe fragen. Verfolgen kann man die Täter auch allein. Und wenn man einem anderen Passanten sagt, dass die Männer da am anderen Ende der Straße gerade einen Raub begangen haben, dann reagiert der Passant möglicherweise emotional, indem der ruft: „Hey Sie! Bleiben Sie mal stehen! Sie haben gerade einen Raub begangen!“ Dann fliegt die ganze Tarnung des unauffälligen Verfolgers auf.
 Auch wenn ihr denkt, dass ihr niemals Zeuge einer Straftat werdet: Vielleicht werdet ihr am Hauptbahnhof mal angesprochen, weil euch jemand „sein“ Handy andrehen will, da er dringend Geld bräuchte. Das Handy ist dann garantiert geklaut. Behaltet den Verkäufer im Auge und wählt die 110!
 Bitte denkt über meine Vorschläge hier nach! Wenn sich unter den Tätern herumspricht dass das Volk nicht mehr wegschaut, dann würden solche Taten auch zurückgehen! Mir ist es egal, ob ich einen Rechtsextremen beobachte, der ein Flüchtlingsheim in Brand steckt, oder ob ich einen Asylanten beobachte, der einer deutschen Frau das Handy raubt. Ich laufe unauffällig hinterher und lotse die Polizei dorthin. Solange ihr nur auf Demos geht und dort gegen die Politik demonstriert, aber im entscheidenden Moment nicht eingreift, wird sich auch nichts verbessern!
-Was ist das Schwierigste?
Man gerät als Zeuge in der Regel unerwartet in eine solche Situation. Ein Nichtschwimmer, der an einem ganz bestimmten Tag vom 10-Meter-Turm im Schwimmbad springen möchte und davor fürchterliche Angst hat, weiß immerhin, wann er das tun möchte und bereitet sich darauf vor. Bei der von mir geschilderten Situation hatte ich nicht vorher gedacht: "So, jetzt gehe ich raus und jage Verbrecher!" Man wird vom Vorkommnis überrumpelt. Und gerade deshalb ist es so wichtig, dass man sich vorher überlegt, wie man in solch einer Situation reagiert.

Häufig wird die von mir beschriebene Methode von den Zeugen leider nicht angewendet. Die Begründungen, warum man die Täter unerkannt flüchten lässt, sind vielfältig. Hier findest du eine Liste der häufigsten Begründungen, welche die Zeugen vorgeben, warum sie nicht eingreifen.